Die Pyramiden von Giza
Die Pyramide in Zahlen
Die Seitenhöhe betrug ursprünglich 186 Meter. Die Pyramide hat eine Basis von 227,5 Metern. Das sind 440 Ellen im Quadrat.
Der Neigungswinkel beträgt 51 Grad 52 Minuten, das ist der ideale Winkel für eine Pyramide. Das Baumaterial ist Kalkstein in Blöcken zu je etwa 1,1 Kubikmeter.
Das Gewicht der Blöcke variiert zwischen 5 und 15 Tonnen. Es wurden ca. 2,5 Millionen Steinblöcke verwendet.
Der heutige Eingang, ein Grabräuberloch liegt etwa 15 Meter über dem Boden. Dahinter kommt der erste Gang. Er ist 1,20 Meter hoch, 1 Meter breit und 98 Meter lang.
Nach 19 Metern kommt man in die große Galerie. Diese ist 47 Meter lang, 8,5 Meter hoch und 1 Meter bis 2,15 Meter breit. Ihre Decke hat 7 Lagen gestufter Steine und ist waagerecht.
Am Ende der Galerie führt ein Gang zur Grabkammer. Er ist 6,75 Meter lang und 1,10 Meter hoch. Die Grabkammer liegt 42,30 Meter über der Erde.
Sie hat eine Grundfläche von 10,45 x 5,20 Metern und ist 5,80 Meter hoch. Die Decke bilden 9 große Granitmonolithe, jeder einzelne hat eine Länge von 5,65 Meter. Darüber befinden sich 5 Räume zur Entlastung des Gewichts des Gesteins.
Der Sarkophag selbst ist 2,30 Meter lang, 89 Zentimeter breit und 1 Meter hoch. Der Deckel ist seit der französischen Expedition verschwunden. 90 Zentimeter über dem Boden der Grabkammer gehen an der Nord- und Südwand 2 Kanäle nach außen.
Der nördliche ist 71 Meter lang, hat einen Winkel von 31 Grad. Der südliche ist 53,02 Meter lang, mit einem Winkel von 45 Grad.
1954 hat Kamel El Malak fünf sogenannte Sonnenschiffe gefunden. Diese waren um die Pyramide vergraben. Die Holzschiffe waren in Teile zerlegt.
Eines wurde ausgegraben, es ist recht gut erhalten und ist heute im Museum auf der Seite der Pyramide ausgestellt. Die Schiffe dienten wohl der Fahrt des Toten nach Abydos.

Das Giza Plateau
Die wichtigsten Monumente hier sind natürlich die drei Pyramiden von Cheops, Chephren und Mykerinos. Mit ihren Totentempeln, Aufwegen und Taltempeln sowie dem Sphinx von Chephren. Bei jeder Pyramide gibt es kleine Nebenpyramiden für die Frauen und Töchter der Könige.
Im hinteren Bereich des Plateaus liegen die Gräber der Noblen und Hofleute. Daneben liegt die Arbeitersiedlung. Hier hat man Knochen gefunden.
Bei Untersuchungen stellte man fest, dass viele Arbeiter Knochenkrankheiten gehabt haben. Wahrscheinlich durch die schwere Arbeit und bei den weiblichen Skeletten wohl durch viele Geburten. Und beim Thema schwerer Arbeit kommen wir zu Herodot, der über Cheops und den Pyramidenbau geschrieben hat.
Herodot
Herodot sammelte diese Anekdoten und schrieb dann seine Geschichte über das klassische Ägypten. Er sagte, dass Cheops ein grausamer Tyrann gewesen war. Die Menschen mussten als Sklaven arbeiten, um seine Pyramide zu bauen.
Auch soll er für seine Tochter kein Grabmal gebaut haben. Sie musste sich die Steine für ihre Pyramide in einem Bordell verdienen. Herodot hatte nicht recht und wir werden gleich auch sehen warum. Die Pyramide ist nicht einfach ein Grabmal für den Pharao. Sie ist eigentlich ein Denkmal für Gott Ra, den Gott der Sonne, deren Strahlen ja auch ein Dreieck bilden, wie die Form der Pyramide.
So sollte der verstorbene König mithilfe der Pyramide, also den Sonnenstrahlen, zu Gott Ra zum Himmel aufsteigen, um sich mit ihm zu vereinen. Die Arbeit an der Pyramide war also eine große Ehre und eine Art Opfer, dass die Arbeiter darbrachten, nicht für den König als Mensch, sondern für den Gott selbst. Hätten die Leute als Sklaven gearbeitet, dann hätten sie nicht so präzise gearbeitet, sie brauchten nicht einmal Mörtel zwischen die Steinblöcke zu schmieren, so exakt waren die Steine zugeschnitten.
Sicher sind viele Arbeiter gestorben, denn es war sehr schwer die Steinblöcke vom Nil über eine Lehmpiste zu transportieren. Sie verwendeten Schlitten, die von Ochsen gezogen wurden. Der Lehm auf der Piste wurde immer wieder mit Wasser begossen, damit die Schlitten gut rutschten.
Die Arbeiter
Diese Rampe war wohl wie eine Spirale um die Pyramide gebaut. Sie bestand aus Lehm, Sand, Steinbrocken und Ziegeln. Zur Zeit der Nil-Überschwemmung kamen auch die Bauern, um beim Bau zu helfen.
Ihre Felder waren überflutet, so hatten sie keine Arbeit und Zeit am Bau der Pyramide zu helfen. Es gibt übrigens eine Liste der Lebensmittel, die an die Bauarbeiter verteilt wurden. Zwiebeln, Fisch und Brot, zu trinken bekamen sie Bier.

Wie wurden nun die Pyramiden wirklich gebaut?
Jetzt war die Frage, wo genau sollte die große Pyramide stehen? Hier nahmen die Ingenieure die Astronomie zu Hilfe. Die alten Ägypter hatten große Kenntnisse der Astronomie. In einer bestimmten Novembernacht ist der Nordstern, der Sirius genau über der Pyramidenspitze zu erkennen.
Dieser Stern ist der Ort, wohin die Seele nach dem Tode fliegt. Nachdem die Ingenieure so den Mittelpunkt markiert hatten, haben sie die Seitenlängen durch Abschreiben vermessen und die 4 Ecken markiert. Durch genaue Berechnungen erhielten sie auch den exakten Winkel.
Und dann konnte es mit dem Bau auch schon losgehen. Der Kalkstein war bereits vor Ort, als dieser aufgebraucht war, holten sie ihn aus Tora und vom heutigen Mokatta.
Der Granit für die Innenräume stammt aus Aswan. Bis dieser in Giza war, dauerte es Monate, denn die Schiffe konnten nur in der Überschwemmungszeit fahren. Vom Nil wurden die Steinblöcke dann über die Lehmpiste zum Bauplatz gezogen.
Während sie Lage um Lage verbauten, erhöhten sie auch die spiralförmige Rampe. Zum Heben der Steine wurde eine Art Flaschenzug verwendet. Unten wurden größere und schwerer Steine als oben verwendet.
Nachdem die Arbeiter die Spitze der Pyramide erreicht hatten, begannen sie mit der Verkleidung aus Kalksteinplatten. Dabei bauten sie die Rampe von oben nach unten wieder ab.
Von der Kalksteinverkleidung ist heute fast nichts mehr erhalten. Im Mittelalter hat man sie für Bauten in Kairo verwendet. Da der Bau der Pyramide sehr lange Zeit dauerte, etwa 20 Jahre, hat der König wohl schon bei der Thronbesteigung damit begonnen.
Er wollte ja sicher sein, dass sie bei seinem Tode auch fertig ist.
Die Tempel
Der Aufweg wurde von den Priestern nur zum Transport der Mumie in den Totentempel benutzt. Danach wurden beide für immer verschlossen. Der Taltempel diente der Mumifizierung des Königs.
Später kamen die Leute und brachten Opfergaben für den verstorbenen König. Bei Chephren und Mykerinos haben wir Sockel für Statuen gefunden und auch die Statuen selbst. Der Taltempel von Cheops wurde bisher nicht gefunden.
Vielleicht liegt er unter dem nahegelegenen Dorf.
