Die Unas Pyramide

Unas war ein König der 5. Dynastie. Dies war die Zeit der Sonnenpriester, in der man die Sonne verehrte und offene Tempel mit einem kleinen Obelisken baute. Für den verstorbenen König aber baute man immer noch eine Pyramide. Die Unas-Pyramide ist von außen ziemlich verfallen. Auf einem Teil der Verkleidung, auf der Rückseite, hat man eine Inschrift von Chaemwaset gefunden. Er war ein Sohn von Ramses II. und hatte diese Pyramide restauriert. Er gilt außerdem als der erste Restaurator der Geschichte. Unas war der erste König, der die Wände der Pyramide mit Texten bedecken ließ. Sie wurden in hieroglyphischer Schrift angebracht. Die Texte bedecken die Wände der Korridore, der Kammern und der Grabkammer. Es handelt sich dabei um die ersten toten Texte.
Unas Pyramide, Ti

Was sind das für Texte?

Die alten Ägypter glaubten, dass der Verstorbene eine lange und gefährliche Reise durch die 12 Stunden der Nacht machen musste. Zu jeder Stunde erschienen Dämonen, Schlangen und andere Monster, welche den Verstorbenen verschlingen wollten. Sagte der Verstorbene jedoch bestimmte Zaubersprüche und magische Formeln auf, so konnten sie ihm nichts tun. Diese Zaubersprüche und magischen Formeln sind zusammen mit Gebeten an die Wände geschrieben. So war der verstorbene König immer geschützt, denn sie waren für die Ewigkeit geschrieben. Im Mittleren Reich schrieb man sie in die Sarkophage und im Neuen Reich sammelte man alle Sprüche in den Totenbüchern. Dann schrieb man sie an die Wände der Gräber und auf Papyrus Rollen.

Mastaba

Mastaba bedeutet im ägyptisch-arabischen soviel wie Bank und ist eine rechteckige Grabstätte. Geometrisch ist der Baukörper ein Pyramidenstumpf mit einem rechteckigen Grundriss, einer relativ niedrigen Höhe und schrägen Seitenwänden. Eine Mastaba ist ein Haus mit vielen Zimmern, jedoch ein Haus für die Toten. Denn die Toten sollten alles so haben wie im Leben, also ein Haus mit Zimmern. Da man keine Möbel mitnehmen konnte, die ewig hielten und auch Speisen und Getränke nicht lange halten, malte man diese Dinge an die Wände der Mastaba. So konnte der Tote sicher sein, dass er im Jenseits ein gutes Leben führen würde.

Die Mastaba des Ti

Ti war ein Nobler und Verwalter der königlichen Güter und Hohepriester. Er lebte zu Beginn der 5. Dynastie. Jede Mastaba hat zuerst eine kleine Vorhalle, so auch diese. In allen Mastabas gibt es Pfeiler. Auf einem dieser Pfeiler steht Ti, der Grabherr. Drüben an der Wand sehen wir Frauen aus den Dörfern, die zu Tis Besitz gehörten. Die Frauen bringen Opfergaben für den Verstorbenen. Auf der anderen Wand sehen wir Szenen aus einem Geflügelhof. Diener mästen die Vögel. Der Pfeilerhof diente zum Ablegen der Opfergaben. Wenn die Familie des Verstorbenen Opfergaben abgeben wollten, brachten sie diese hierher und die Priester nahmen sie. Unter dem Pfeilerhof ist ein Schacht mit einem Gang, der zur Grabkammer führt. Sarkophag und Sarkammer sind aber leer. Leider sind die Darstellungen in der Vorhalle sehr verwittert.
Die Relieftechnik
Zuerst wurde die Wand geglättet. Dann trug man eine dünne Gipsschicht auf. Dann wurden Längs- und Querlinien gezeichnet. Mit schwarzer und roter Farbe wurden die Umrisse der Figuren gemalt. Diese Umrisse wurden dann mit feinen Meißeln ausgehauen. Nun kamen die Einzelheiten wie Werkzeuge, Krüge, Pflanzen, Tiere. Am Ende wurden die Szenen ausgemalt. Hierzu verwendeten die Künstler Naturfarben aus Mineralien und Metallen. Das Farbpulver mischten sie dann mit Knochenleim. So wurden die Farben elastisch.
Die Korridore
Im ersten Korridor sind Diener mit Opfergaben zu sehen, ebenso eine Scheintür für Neferhoteps, der Frau des Grabherren. Im zweiten Korridor ist links das Schlachten von Opfertieren die auf Schlitten zum Grab gezogen werden, abgebildet, darüber Statuen von Ti. Auf der rechten Seite kann man die Landung von Schiffen sehen, Ti ist an Bord. Über der Tür befindet sich Ti mit seiner Frau auf einem Papyrusboot. Über der Tür zur Grabkapelle sind Tänzerinnen und Sängerinnen an die Wände gemalt.
Die Grabkapelle

Darstellungen in der Grabkapelle

Ostwand:
Ti und seine Frau beobachten die Erntearbeiten. Flaxernte, Mähen, Bündeln und Laden des Flax auf Esel, dann das Breschen auf der Tenne. Man treibt Ochsen und Esel über die Garben, eine Frau füllt Körner in einen Sack, Schiffsbau, Behauen der Baumstämme, Schneiden der Bretter. Ti beobachtet die Arbeit. Zum Bohren der Löcher verwenden die Arbeiter Drillbohrer, sonst Säge und Beil, alle Schiffsteile sind aus Holz. Die Bretter wurden mit Dübeln verbunden und dann mit Tauen umwickelt.

Südwand:
Hier dreht sich alles ums Handwerk
Goldschmiedewerkstatt: ein Ofen zum Goldschmelzen, Tiegel mit Gold,
Bildhauerwerkstatt: Statuen werden mit Hammer und Meißel gehauen und poliert, Steingefäße ausgehöhlt und fein poliert.
Möbelherstellung: ein Bett wird gebaut, darunter eine Kopfstütze.
Lederarbeiten: Tierhäute werden für Riemen, Gürtel und Wasserschläuche gegerbt. Marktszenen: ein Ölhändler, ein Schuhverkäufer mit Sandalen, ein Stempelschneider mit Siegeln. Die Siegel mit dem Namen des Besitzers fand man auf Weinkrügen, Gefäßen und Schiffen.
Herdenzählung: Ti und seine Frau vor Herden mit Rindern, Gazellen und Steinböcken. Rinder werden gezählt, der Dorfälteste wird geschlagen, weil er die Steuer nicht gezahlt hat, dann wieder Tiere wie Gänse, Tauben und Reier.

Rechts oben:
Ti vor dem Opfertisch, Diener mit Opfergaben.
Musikanten spielen, es gibt Flöten und Harfen.
Dann das rituelle Zerlegen der Opfertiere.

Westwand:
Es gibt zwei Scheintüren für die Seele, wenn sie zurückkehrt.

Nordwand:
Szenen aus dem Delta-Sümpfen.
Links Ti beobachtet den Vogel- und Fischfang, kleinere Fische fängt man im Netz, größere mit einer Harpune, das Zerlegen und Einsalzen von Fischen. Eine Kuh bekommt ein Kalb, eine andere wird gemolken.
Ein Hirte hält ein Kalb, es soll nicht am Euter der Mutter trinken.
Kühe, die durch einen Kanal getrieben werden. Krokodile liegen im Wasser.

Zwei Zwerge mit kleinen Affen und die zwei Jagdhunde von Ti. Eine Jagdszene im Papyrossumpf, es gibt Nilpferde und Krokodile. Ein Nilpferd beißt ein Krokodil, denn es will sein Junges fressen.

Oben:
Sumpfpflanzen und Vögel, Kraniche, Reiher, Wiedehopfe.
Dann wieder Bootbau-Szenen, Fischer streiten sich. Ein Fischer leert eine Reuse mit Fischen in einen Korb.

Dann noch einmal Landarbeit. Lockern der Krume und Pflügen, Seen, Rinder treten die Saat in den Boden. Der Rückweg der Rinderherde, ein Hirte trägt ein Kalb.

Unten:
Eine lange Reihe von Bäuerinnen mit Opfergaben für Ti. Fleisch, Geflügel, Gemüse, Früchte, Getränke und Brot. Zwischen den Frauen stehen die Namen der Provinzen.

Unas Pyramide

Das könnte dich auch interessieren

Chephren

Chephren

Der Taltempel von Chephren wurde in T-Form gebaut. Die Pfeilerhalle mit insgesamt 16 Pfeilern bildet den Hauptteil. Die Pfeiler selbst bestehen aus Rosengranit und sind fein poliert.

mehr lesen