Die Zitadelle

Die Stadt Kairo war von dem fatimidischen Feldherrn Gohar El Sekelli gegründet worden. Jedoch fehlte der Stadt eine Burg als Schutz gegen Feinde. Denn damals herrschte die Zeit der Eroberungskriege.
Als Saladin in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts nach Kairo kam, plante er eine Burg über der Stadt. Die Mokkatam-Hügel eigneten sich als ideales Terrain für eine Zitadelle. Im Jahre 1176 begann nun also der Bau. Der Bauplan entsprach der einer Kreuzritterburg, wie sie von den europäischen Kreuzrittern in Palästina gebaut wurden.
Der Bau

Der Reinigungsbrunnen
In der Mitte befindet sich der Reinigungsbrunnen, indem man sich vor Betreten des Gebetsraums Gesicht, Unterarme und Füße wäscht. Schon hier wird deutlich, warum man die Moschee auch die Alabastermoschee nennt. Der Boden, Teile der Diwane und die Außen- und Innenwände des Gebetsraums sind mit Alabaster verkleidet. Gegenüber des Gebetsraumes ist der Uhrturm der Zitadelle. Die Uhr war ein Geschenk des französischen Königs Louis Philipp. Denn dieser hatte von Mohammed Ali einen Obelisken aus Luxor bekommen. Leider funktioniert die Uhr bis heute nicht.

Mohamed Ali-Moschee
Der Gebetsraum von außen:
Der Hauptteil ist eine riesige Zentralkuppel, die von mehreren Halbkuppeln umgeben ist. Man bedeckte die Kuppeln mit Bleiplatten, sodass der Eindruck entsteht, die Kuppeln seien mit Silber bedeckt. Die beiden Minarette, jede 81,5 m hoch, sind typische türkische Bleistiftminarette. Von ganz oben rief früher der Muezzin, der Gebetsrufer, die Leute zum täglichen Gebet. Heute geschieht dies natürlich Mikrofone und Lautsprecher.
Der Gebetsraum von innen:
Gleich rechts liegt das Mausoleum Mohammed Alis. Hier wurde er in einem Sarkophag zur letzten Ruhe gebettet. Hinter dem Mausoleum befindet sich noch ein Raum. Dort konnten Familienangehörigen sitzen. Ebenso saß dort auch der Mann, der täglich die Koransure für den Verstorbenen las.
Weiter vorn ist der Mihrab, die Gebetsnische. Sie zeigt in Richtung Mekka. Denn Muslime beten immer mit dem Gesicht gen Mekka, den Ort der Heiligen Kaaba. Im Gebetsraum befinden sich auf der rechten Seite zwei Kanzeln, diese nennt man Minber. Von hier aus predigt der Sheikh die Kottba (Predigt). Die Form der Kanzel wurde von Kanzeln der christlichen Kirche übernommen.
Die ältere der beiden Kanzeln ist aus Holz und stammt aus der Gründerzeit. Das Verschlusssystem der Tür gleicht dem eines Zahlenschlosses. Es hat verschiedene lange Zapfen, die ineinander greifen.
Die zweite Kanzel, diese wird auch heute noch genutzt, ist aus italienischen Marmor. Sie wurde von Farouk, dem letzten ägyptischen König, gestiftet.
Werfen wir jetzt einen Blick auf die Innenkuppel. Das Dekor hier ist reiner französischer Rokoko-Stil. In den Medaillons in den vier Ecken stehen die Namen der ersten vier Kalifen, also der Nachfolger Prophet Mohameds. Abu Bakr, Osman, Omar und Ali. In der Mitte, am höchsten Punkt der Kuppel, steht das Glaubensbekenntnis der Moslems: Es gibt keinen Gott, außer Gott.
Der Schriftfries, der um die Wände läuft, enthält Koransuren. Da es im Islam verboten ist, Lebewesen bildlich darzustellen, hat man die Schrift zur Kunstform erhoben. Es gibt viele dekorative Schriftformen, zum Teil auch Pflanzendekor.
Die Beleuchtung des Gebetsraums kommt von einem Kronleuchter. Auch er ist ein Geschenk Frankreichs und funktionstüchtig. Das Gewicht des Kronleuchters beträgt in etwa eine Tonne. 360 Lampen sind kreisförmig auf dem Kronleuchter angeordnet. Früher wurden diese mit Öl benutzt. Die Innenkumpel hat einen großen Effekt auf die Akustik in diesem Raum. Auch wenn man mit normaler Stimme spricht, so kann man doch überall im Raum jedes Wort verstehen.
Der Balkon wird Haramlik genannt. Von dort oben konnte die Herrscherfamilie am Gebet teilnehmen. In den älteren islamischen Wohnhäusern gibt es auch einen Haramlik. Von dort konnten die Frauen des Hauses die männlichen Gäste sehen, ohne selbst gesehen zu werden. Übrigens beten Frauen nicht gemeinsam mit den Männern, um sie nicht abzulenken. Sie beten hinter einem Wandschirm. Ohnehin beten jedoch die meisten Frauen zu Hause.