Sakkara

Der Name Sakkara geht auf den Namen Sokka zurück. Dies war ein Gott im alten Ägypten und der Gott dieses Bezirkes. Sakkara ist der toten Bereich von Memphis, der Hauptstadt im alten Reich.

Aber auch in späterer Zeit wurden hier Menschen begraben. Bis in die Perser Zeit benutzte man diesen Ort für die Begräbnisse. Zuerst ein Wort zu den Begräbnisrieten des alten Ägypten.

Sakkara, Stufenpyramide

Die Bestattungsrituale im alten Ägypten

In der vordynastischen Zeit begruben die alten Ägypter ihre Toten in einer Grube innerhalb des Hauses. Der Verstorbene wurde in Fötusstellung, das heißt, auf der Seite liegend und mit angezogenen Knien, in diese Grube gelegt. Außerdem wurde der Tote in eine Tierhaut genäht, denn sie glaubten, die Tierhaut bewirkte die Wiedergeburt des Toten.

Um den Toten herum legten die Ägypter Töpfe, Krüge und anderes Geschirr mit Speisen und Getränken. Sie wollten dafür sorgen, dass der Verstorbene auch im Jenseits genug zu essen und zu trinken hatte. Etwas später begruben sie die Toten außerhalb des Dorfes und noch später zur Zeit der 1. Dynastie begannen sie regelrechte Friedhöfe anzulegen.

Besonders in Oberägypten wurden viele solch alter Friedhöfe von Archäologen entdeckt. Natürlich war die Mumifizierungstechnik in der Frühzeit nicht so vollendet wie im Neuen Reich. Deshalb gibt es auch keine erhaltenen Mumien aus dieser Zeit.

Aber man hat Knochenfunde gemacht, die uns über die Bestattungsrituale Auskunft geben. Zur Zeit der ersten Dynastien hat man dann sogenannte Mastabas gebaut. Das Wort Mastaba ist Arabisch und bedeutet Steinbank. Noch heute findet man Mastabas vor vielen Bauernhäusern.

Die Männer sitzen am Abend gerne vor dem Haus, rauchen eine Wasserpfeife und unterhalten sich. Da die Gräber der ersten Dynastien dieselbe Form hatten, nannte man sie Mastabas. Die ersten Mastabas bestanden aus nur wenigen Räumen, einem Korridor, einem Vorraum und der Grabkammer selbst mit einem Schacht, in dem der Sarkophag stand.

Die späteren Mastabas hatten viele Räume, manche 32 und mehr. Sie wirken wie ein richtiges Haus für die Verstorbenen

Djoser

Nun stehen wir vor einer Entwicklungsstufe. Er war der erste König der dritten Dynastie.

Er heiratete wohl die Tochter des letzten Königs der zweiten Dynastie Khasechemuy. Djoser erweiterte Ägypten bis über Aswan hinaus. Auf der Insel Sihel bei Aswan gibt es eine Stähle aus der Spätzeit.

Sie sagt, dass Djoser den Priestern des Gottes Ghnom ein Stück Land schenkte, da Gott Ghnom eine Hungersnot und Trockenperiode beendet hatte. Man nennt diese Stähle deshalb die Hungerstähle von Aswan. Djoser war mit Sicherheit ein starker Herrscher und er dachte an die Zukunft.

Deshalb ließ er von seinem Baumeister Imhotep einen Grabkomplex aus Stein errichten. Imhotep war nicht nur Architekt und Bauingenieur, sondern auch Verwalter des Königspalastes. Fürst, hoher Priester von Heliopolis, Bildhauer, Astronom und Heilkundiger.

Dieses Genie erdachte diesen gewaltigen Komplex aus Stein, ein Denkmal für die Ewigkeit. Unzerstört durch die Natur oder die Menschen. Imhotep bedeutet: Er kommt, ohne seiner Mutter Schmerzen zu bereiten. Er selbst hatte sich auch ein Denkmal gesetzt. In der Spätzeit wurde er als Gott verehrt.

Die Griechen sahen ihn als ihren Gott der Medizin, Eskulap.

Die Stufenpyramide selbst

Sie ist 62 Meter hoch. Ursprünglich gab es eine riesige Mastaba. Imhotep ließ sie auf zwei Seiten erweitern, sodass sie ein Quadrat bildete. Dann setzte er darauf fünf weitere Stufen und so entstand der erste Versuch einer Pyramide, unserer Stufenmastaba.

Das Material war Kalkstein und auch die Verkleidung von außen ist aus Kalkstein. Von weitem sieht es aus, als wären es Nilschlammziegel, aber das täuscht. Es sind Kalksteinziegel.

Die Stufen sind zwischen 8 Meter 40 und 10 Meter 50 hoch. Ihre Breite liegt bei etwa zwei Metern. Unter der Pyramide liegen viele Korridore und Kammern, die zum Teil als Lagerräume für die Grabbeigaben verwendet wurden. Oder aber als Grabkammern für Djoser selbst und seine Familie dienten.

Die Grabbeigaben waren zum größten Teil aus Alabaster. Sie befinden sich heute im Ägyptischen Museum in Kairo. Die Mumien hat man nicht gefunden. Man fand nur den Arm eines kleinen Mädchens, dieser war noch mit Armreifen geschmückt.

Der Arm lag in einem der Korridore. Leider können wir heute die unterirdischen Bereiche nicht mehr betreten, da Einsturzgefahr besteht.

Die Umfassungsmauer
Sie ist 550 Meter lang und 300 Meter breit. Sie ist etwa 10 Meter 5 hoch. In den Nischen sind in Abständen von mehreren Metern sogenannte Scheintore eingearbeitet.

Scheintore sind keine echten Tore, d. h. sie symbolisieren nur ein Tor. In unserem Fall sollen die 13 Scheintore die Tore einer Stadt, vielleicht der Hauptstadt Memphis, oder aber die Tore eines Palastes, des Königspalastes symbolisieren.

Nur die Grabkammern unter der Pyramide und der Totentempel hinter ihr wurden für die Totenrituale benutzt.

Es gibt nur einen einzigen Eingang um den Grabbezirk zu betreten.

Im Säulenkorridor sehen wir Papyrusbündelsäulen. Diese haben ihren Namen daher, weil sie tatsächlich zusammengebundene Papyrusstengel sind. Und die Decke hatte Steinbalken, die wiederum wie wirkliche Palmenstämme aussahen. Das bedeutet, dass der Baumeister Imhotep die Natur aus Stein nachbaute.

Übrigens konnte man damals noch keine freistehenden Säulen machen. Darum sind diese Säulen mit der Wand verbunden. In den Nischen, es sind insgesamt 20 auf jeder Seite, standen vielleicht Statuen des Königs selbst. Oder aber Statuen verschiedener Provinzgottheiten. Ausserdem gibt es wieder Scheintüren und das Modell einer Holztür. Wie bei einer echten Tür gibt es die Angeln, um es echter erscheinen zu lassen.

Der Hof steht in Verbindung mit dem Hpsedfest, dem Regierungsjubiläum des Königs.

Natürlich ist hier das Hpsedfest im Jenseits gemeint, denn der König feierte seine Feste auch im Totenreich. Während eines bestimmten Rituals wurden zwei Steinblöcke benötigt. Man nimmt an, dass der König eine Art Rundlauf machen musste, um seine Beweglichkeit zu beweisen.

So musste er mit dem Testament seines Vaters, einer Papyrusrolle, um diese Blöcke herumlaufen, dabei in die vier Windrichtungen deuten und bestimmte vorgeschriebene Worte sagen.

Das HP Sedfest
In der vorgeschichtlichen Zeit wurde von den Mitgliedern eines Stammes ein neuer Häuptling gewählt, wenn der alte Häuptling gestorben war. Er regierte den Stamm für einige Jahre. Wenn er zu altern begann, musste er gegen einen wilden Stier kämpfen.

Er musste beweisen, dass er noch stark war. Konnte er den Stier töten, regierte er weiter. Konnte er das nicht, wurde er von einem jungen Unterhäuptling getötet.

In der Zeit der dritten Dynastie wurde dieses Ritual nur noch symbolisch durchgeführt. Wahrscheinlich alle 30 Jahre. Aber im Gegensatz zu früher musste der König nicht mehr gegen einen Stier kämpfen.

Tatsächlich musste er einen Rundlauf machen mit dem Testament seines Vaters in der Hand. Dabei musste er bestimmte Sprüche sagen. Dann wurde er noch einmal gekrönt.

Einmal mit Krone und Kleid von Oberägypten, dann mit der Krone und Kleid von Unterägypten. Auch betete er in den Kapellen der Götter von Ober- und Unterägypten. In der späteren Zeit wurde das Fest alle 4 bis 6 Jahre gefeiert.

So hat z.B. Ramses II. das HP Sedfest acht Mal gefeiert.

Es stehen noch mehrere Kapellen für verschiedene Gottheiten der beiden Landesteile Ober- und Unterägypten. Und es gibt auch zwei Tribünen, auf denen je ein Thron gestanden hat.

Es gibt auch eine Art Umkleidekabine oder Sakristei, wo der König seine Kleider wechselte. Denn er musste einmal mit der Kleidung von Oberägypten und einmal mit der Kleidung von Unterägypten gekrönt werden.

Außerdem gibt es Überrest einer Statue von Djoser. Leider sind nur noch die Füße erhalten. Weiter vorn sind die beiden Gästehäuser oder man nennt sie auch Palast des Südens und Palast des Nordens. Hier sollten die eingeladenen Gäste aus beiden Landesteilen wohnen.

Normalerweise kamen Fürsten und Gouverneure zum HP Sedfest.

Im Totentempel wurden die letzten Rituale an der Mumie des Königs vollzogen. Heute ist der Totentempel praktisch verschwunden. Nach dem letzten Ritual von den Priestern wurde er verschlossen und nie mehr geöffnet.

Serdab

Der Serdab ist ein ober- oder unterirdischer, geschlossener Raum innerhalb des Grabes. Lediglich Löcher oder Schlitze im Mauerwerk verbinden den Serdab mit dem Eingangsraum oder mit der Kultkammer. Hier in Sakkara finden wir eine Kopie der Statue von Djoser. Die Originalstatue befindet sich im ägyptischen Museum.

Warum ist eine Statue in dieser verschlossenen Kammer?
Die Statue repräsentiert den König. Durch die Gucklöcher kann er die Welt der Lebenden sehen. Er kann den Weihrauch einatmen, der vor dem Serdab verbrannt wurde. Der Serdab ist nach oben gerichtet, so konnte der König beobachten, wie seine Seele zum Nordstern flog und von dort nach einiger Zeit wieder zurückkam, um sich mit ihm zu vereinigen. Nur so konnte er im Jenseits wieder leben. Die alten Ägypter glaubten, dass die Seele ein Vogel mit einem Menschenkopf sei.

Nach dem Tod eines Menschen verließ die Seele den Körper, flog zum Nordstern, erneuerte sich und kehrte in den Körper zurück.

Das Südgrab

Es ist ein 28 Meter tiefer Schacht mit Treppen.
Die Grabkammer unten ist nur 2,5 x 2,5 Meter groß, also zu klein für einen richtigen Sarkophag. Die Wanddarstellungen zeigen Sosaban-HP Sedfest. Wahrscheinlich ist es ein Scheingrab für den Süden des Landes.

Oder es wurde für die Kanopengefäße verwendet. Die Krüge, in denen die Eingeweide des Königs aufbewahrt wurden. Auf der Mauer abgebildet findet man ein Kobra-Fries.

Die Kobra symbolisiert die Schutzgöttin der Krone und somit des Königs.

Das könnte dich auch interessieren

Chephren

Chephren

Der Taltempel von Chephren wurde in T-Form gebaut. Die Pfeilerhalle mit insgesamt 16 Pfeilern bildet den Hauptteil. Die Pfeiler selbst bestehen aus Rosengranit und sind fein poliert.

mehr lesen